____________Aktuelles_____________

Termine 2022

 

Wir sind dieses Jahr auf folgenden Festen und Märkte vertreten:

 


28. / 29.05.            1. Mittelalterlager zu Fensterbach

16. - 19. 06.            Mittelaltermarkt Burg Rabenstein

24. - 26.06.           Altstadtfest Sulzbach-Rosenberg

05.08. - 07.08.     Mittelaltermarkt Burg Rabenstein

 

___________Wissenswertes___________

Die Vendelzeit

Auch wenn die Wikinger scheinbar schlagartig ins Licht der Geschichte treten, lassen sich ihre kulturelle Wurzeln klar in ihrer direkten Vorgängerzeit erkennen. Es handelt sich um eine späte Epoche der germanischen Eisenzeit, von der Wissenschaft Vendelzeit genannt. Sie ist nach einem Ort im mittelschwedischen Uppland benannt, in dem man Bootsgräber mit reichen Beigaben fand, die in der Zeit zwischen 550 und 800 n. Chr. datieren.

Ein Friedhof mit vergleichbar reichen Gräbern fand sich nur wenige Kilometer weiter südlich in Valsgärde; und auch aus Alt-Uppsala, Rickeby in Vallentuna, Tuna und Ulltuna sind bedeutende Grabhügel bekannt. Auffallend ist der besondere Reichtum der Grabbeigaben; reich mit verschlungenen Ornamenten verzierte Helme, Schilde und Waffen, aber auch prächtige Gefäße wurden den Toten mit ins Grab gegeben. Dieser außerordentliche Reichtum, der sich klar von anderen zeitgenössischen Begräbnissen abhebt, macht deutlich, dass es sich bei den hier Beigesetzten um hochgestellte Persönlichkeiten wie Häuptlinge oder sogar Könige handelt. Offensichtlich wurden hier die Herrscher der Svear, eines Volksstammes, der später dem Land Schweden sein Namen geben sollte, beigesetzt. Ihren Reichtum bezogen die Herrscher der Svear vermutlich aus der Kontrolle der Rohstoffquellen des Landes und des Handels.

Auch in Dänemark kam es in der Vendelzeit zum erstarken von regionalen Autoritäten wie die Gründung von Handelszentren wie Ribe oder der Bau des Danewerks deutlich machen.

Von den vendelzeitlichen Gräbern enthaltenen Beigaben hinterließen vor allem die Waffen und Kriegerausrüstungen einen bleibenden Eindruck. Im Vergleich zum mit Axt, Schwert und Rundschild meist eher leicht gerüsteten "Seekrieger" der Wikingerzeit entspricht der gut gepanzerte Vendelkrieger in Rüstung und Bewaffnung noch seinen zeitgleichen kontinentalen Ebenbildern, den Reiterkriegern der Völkerwanderungszeit. Er trug einen eisernen Helm, ein Kettenhemd als Körperschutz und ein Rundschild. Als Waffen führte er ein Langschwert, ein kurzes Hiebschwert und die lange Lanze für den Kampf vom Pferderücken aus.

( Lars Börner : "Die Wikinger" Hist. Museum der Pfalz Speyer)      

 

 

 


___Sutton Hoo , Vendel und Valsgärde___



Der Helm von Sutton Hoo und die Vendelzeit

Auf Lager werden wir des Öfteren darauf angesprochen, was der Sutton Hoo Helm ( Fundort England) mit unserer Darstellung der Vendel / Merowingerzeit  zu tun hat.

 

Die Gegend um Sutton Hoo hatte für das Geschlecht der  Wuffinger ( wahrscheinliche Abstammung des schwedisch-baltischen Geschlechts der Wylfinger)  eine besondere Bedeutung . Rendlesham , ein Ort der sich in der nähe befand,      war ( laut Niederschrift Beda Venerabilis) eine königliche Residenz dieses Geschlechts.

Etwas nördlicher am Fluss Alde liegt Snape, auf dessen Friedhof sich das einzige andere angelsächsische Schiffsgrab unter einem Hügel ähnlich dem Sutton Hoo Grab  befindet.

Diese Konzentration eines königlichen Wohnsitzes und zweier ungewöhnlicher Friedhöfe mit Schiffsgräber kann nicht ganz zufällig sein, zumal wenn man die spezifischen ostschwedischen Elemente im Zusammenhang mit der geografischen Isolation von Snape, Rendlesham und Sutton Hoo auf den Suffolk-Sandlingen sieht. 

Es besteht die Möglichkeit bzw. Wahrscheinlichkeit, das die 3 Standorte mit der Ankunft schwedischer Einwanderer        

( möglicherweise aus Uppland, wo die engsten Verbindungen von Sutton Hoo und den Häuptlingsgräbern von Vendel und Valsgärde liegen ) in Verbindung stehen, die sich in einer Landschaft niederließen, die ihrer Heimat nicht ganz unähnlich war.

( Quelle : Angela Care Evans: The Sutton Hoo Ship Burial )

Des weiteren wurde die Kampfszene der Pressbleche auch auf einer Goldscheibenbrosche abgebildet, welche bei Ausgrabung in Pliezhausen (Deutschland) gefunden wurde.  


Der Schildbuckel von Vendel 12, sehr ähnlich dem von Sutton Hoo.

Der Sutton Hoo Schildbuckel wurde möglicherweise in der selben schwedischen Werkstätte oder in East Anglia von schwedischen Waffenschmieden hergestellt.

 

( Quelle: Angela Care Evans: The Sutton Hoo Ship Burial )

Einer der schwedischen Helme von Valsgärde 5,

der die oberflächliche Ähnlichkeit zwischen dem Vendel- und dem Valsgärde-Helm und dem      Sutton Hoo-Helm sehr gut veranschaulicht.

Beachten sie die eleganten Augenbrauen aus Bronzeguss und die Eisenstreifen, die den Hals schützen.

 

( Quelle: Angela Care Evans: The Sutton Hoo Ship Burial )

Zwei von vier schweren Bronze-Stempeln, die in Torslunda in Öland, Schweden, gefunden wurden.

Diese stempelten bzw. prägten dekorative Bleche und schmückten möglicherweise Helme, wie die von Sutton Hoo.

Der eine zeigt eine lebhafte Darstellung eines Mannes zwischen zwei bärenähnlichen Tieren, ähnlich der Szene auf dem Deckel des 

Sutton Hoo-Portemonnaies, während der andere einen Krieger mit Helm zeigt, welcher vor einer Gestallt mit Wolfskopf flieht.

 

( Quelle : Angela Care Evans: The Sutton Hoo Ship Burial )